Kalkschotterbeet

Ansichten eines Kalkschotterbeetes mit Thymianen

Anlegen eines Kalkschotterbeetes

Salbei, Thymian, Rosmarin und Co. stammen bekanntlicherweise aus dem Mittelmeergebiet. Als Ausgangsgestein ist dort meist Kalkstein zu finden. 

Kalkstein als Basis für den Boden, auf dem die Kräuter wachsen, hat folgende Eigenschaften: 

  • einen pH-Wert im basischen Bereich aufgrund des hohen Kalkgehalts
  • er ist klüftig und lässt Niederschläge schnell wieder versickern, sodass der Boden schnell abtrocknet
  • er speichert die Wärme

Analog zu diesen Bedingungen haben wir in unserer Gärtnerei so genannte Kalkschotterbeete angelegt. Die Pflanzen wachsen auf diesem Substrat - wie in der Natur - in einem langsameren Tempo, dafür entwickeln sie aber ein kräftiges Aroma. 

Ein Kalkschotterbeet ist einfach zu bauen. Ausgangsmaterial ist ein Kalkschotter mit einer Korngröße 
von 0-11 mm Durchmesser.* Kalkschotter erhalten Sie in der Regel bei Steinbrüchen (Gelbe Seiten) und er ist billig. 

Auf die Beetfläche wird eine Schicht von 20-30 cm Schotter ausgebracht (am einfachsten ist es, wenn der Lieferant den Schotter direkt auf der vorgesehenen Fläche ablädt) und mit dem Rechen gleichmäßig verteilt. Als Einfassung eignen sich große Steine. Die konkrete Gestaltung des Beetes ist Ihrer Phantasie überlassen. Man kann auch ein Hochbeet von 80-100 cm anlegen, aber die niedrigere Schicht reicht völlig aus. Man benötigt keine Erde, Kompost oder dergleichen, denn die mediterranen Kräuter gehören eher zu den Schwachzehrern. Alle 4 bis 5 Jahre kann man eine kleine Kompostgabe einstreuen, durch die die Pflanzen ein wenig besser im Blatt stehen. Aber selbst diese Pflegemaßnahme ist nicht unbedingt notwendig. 

Die Pflanzen werden mit dem Wurzelballen in den Schotter eingebracht und anfangs gegossen. Später erübrigt sich das Gießen selbst in heißen Sommern weitgehend, denn schließlich sind die Pflanzen im Mittelmeerraum noch ganz anderen Temperaturen ausgesetzt. 

Beikraut kann sich auf dem Kalkschotter kaum ansiedeln, und wenn, dann lässt es sich leicht herausziehen, da seine Wurzeln nicht fest sitzen. Ein- bis zweimal im Jahr sollte man das Beet gründlich jäten, damit auch robusteres Beikraut wie Löwenzahn oder Wegerich keine tieferen Wurzeln bilden kann.

Ein Kalkschotterbeet ist also eine optisch schöne, einfach anzulegende und leicht zu pflegende Anlage im Garten, die den natürlichen Wachstumsbedingungen der mediterranen Kräuter hervorragend entspricht.

* Man kann auch gröberes Material (bis 32 mm) nehmen, es sollte aber auf jeden Fall auch feineres Material enthalten, damit die Pflanzen Halt für ihre Wurzeln finden. Die Erfahrung zeigt, dass das feine Material durch das versickernde Niederschlagswasser allmählich nach unten abtransportiert wird, sodass sich im oberen Bereich nur noch das gröbere Material befindet. Dies ist für die Pflanzen ungünstig und auch optisch nicht besonders schön.
Links ein Thymianbeet, rechts die Kräuterspirale

Die Kräuterspirale ist nichts anderes als eine spezielle Bauform des Kalkschotterbeetes