Blütenkunde

Blüten: Essbar oder giftig?

Viele Kund/innen stellen die Frage, ob Kräuter noch gegessen werden dürfen, wenn sie bereits blühen oder schon geblüht haben. 

Kurz vor der Blüte besitzen die Kräuter den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen. Das ist der Grund, warum sie kurz vor der Blüte geerntet werden. (Vor allem bei Heilpflanzen ist das für die Verarbeitung sehr wichtig.) Viele Leute ziehen daraus den Schluss, dass man die Kräuter nach der Blüte nicht mehr ernten darf. Für die meisten Kräuterpflanzen trifft dies nicht zu, nur bei einigen wenigen ist dies richtig. 

So ist bei Waldmeister tatsächlich Vorsicht geboten, da die Pflanze nach der Blüte einen hohen Cumaringehalt hat, der toxisch wirkt. Auch Petersilie sollte man ab dem Zeitpunkt nicht mehr verwenden, ab dem die Pflanze beginnt, in die Blüte zu schießen. Denn dann steigt der Gehalt des ätherischen Öles mit dem giftigen Apiol stark an. Besonders in den Samen ist die Konzentration dieses Stoffes so hoch, dass man sie früher als Abtreibungsmittel verwendete. Aber nicht nur schwangere Frauen sollten die Petersilie dann nicht mehr essen, sondern generell ist von dem Genuss dieses Würzkrautes ab der Blütenbildung abzuraten.

Bei Basilikum und Bärlauch gibt es bezüglich der Giftigkeit von Blüten und Blättern unterschiedliche Auffassungen. Während in Deutschland manche Experten vom Genuss der Bärlauchblüten abraten, werden sie z.B. in Frankreich als Kapern eingelegt gegessen. Generell gilt, dass die Menge der verzehrten Pflanze über die Giftigkeit entscheidet. 

Als Regel gilt:
Die meisten Kräuterpflanzen können Sie unbedenklich mit der Blüte und auch noch nach der Blütezeit essen!
Minzen z.B. haben im September sogar ein noch intensiveres, lieblicheres Aroma als im Sommer.

Gartensalbei