Gartentipp: Torffreie Erde

Die erste vollständig torffreie Erde aus 100% natürlichen und einheimischen Bestandteilen

Grundsätzlich können Sie Kräuterpflanzen auch in Töpfen kultivieren. Dabei gilt es jedoch, einiges zu beachten. Wir können herkömmliche, handelsübliche Erde ausdrücklich nicht empfehlen, auch wenn „bio“ draufsteht. Denn der Begriff „bio“ ist lediglich für Lebensmittel und für Tierfutter geschützt, nicht für Erde. Die verkompostierten Inhaltsstoffe der „klassischen“ Erden stammen in der Regel aus den grünen Tonnen, den städtischen Grünflächen, privaten Gärten und von geschreddertem Strauch- und Baumschnitt der Bundesstraßen und Autobahnen. Neuerdings werden immer häufiger auch die Reste von Biogasanlagen in den Erden verarbeitet („entsorgt“). Diese Gärreste enthalten einen hohen Salzanteil, Autoabgasbestandteile, Pestizidrückstände u.a. und stellen eine nichtlebendige Masse dar. Wir empfehlen daher, bei der Wahl einer Pflanzenerde sehr kritisch zu sein.

Auf dem Markt mangelte es bisher an einer sehr guten torffreien Erde. Oftmals ersetzen Kokosfasern den Torfanteil. Diese haben jedoch nur eine geringe Wasser- und Nährstoffhaltefähigkeit und können hier nicht verkompostiert werden, da in den Subtropen und Tropen, wo die Kokospalmen wachsen, völlig andere Abbaubedingungen herrschen. Zudem macht die weite Transportstrecke von z.B. Sri Lanka nach Deutschland die Bezeichnungen „bio“ oder „öko“ sehr fragwürdig. 

Die erste torffreie Erde aus 100% einheimischen und natürlichen Bestandteilen


Seit 2014/15 entwickelten Frau Reinkemeyer („Die Torffrau“), Dr. Uli König vom Demeter-Verband und Michael Brodda von der Gärtnerei Lichtenborner Kräuter (damals noch Demeter, heute biodynamisch) in einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit die erste 100% torffreie Erde mit ausschließlich einheimischen und naturbelassenen Inhaltstoffen. Sie besteht u.a. aus Eichenrindenkompost und speziell aufbereiteter Holzfaser aus einheimischer Fichte und Kiefer. Seit 2017 verarbeiten wir genau diese torffreie Erde in unserer biodynamischen Gärtnerei und tragen somit zum Schutz von Mooren und damit auch zum Klimaschutz bei.
Die Erde ist nun seit 2017 bei den Firmen „Die Torffrau“, Naturkostgroßhandel Elkershausen in Göttingen, beim Bioversand Jebel und natürlich in der Lichtenborner Kräutergärtnerei erhältlich. Alle Berliner KundInnen können sie außerdem bei der Königlichen Gartenakademie in Dahlem erwerben.

Für unsere Kräuterpflanzen, die Sie in unserem Online-Kräutershop erwerben können, verwenden wir genau diese torffreie Erde, die auch mit den Richtlinien von Bioland und Demeter konform ist. 

Ein Wort zu „veganer“ Erde

Immer häufiger sieht man Erde, die als „vegan“ deklariert ist. Das ist fachlich gesehen eine Irreführung, denn an den Abbau- und Umbauprozessen von Kompost sind immer Lebewesen beteiligt. Eine vegane Erde kann es daher nicht geben und ist nur eine modische Verkaufsstrategie. Daher finden Sie weder in unserer Demeter-Kräutergärtnerei noch in unserem Kräutershop eine als „vegan“ gekennzeichnete Pflanzenerde. 

Ein Artikel aus der Demeter-Zeitschrift "Lebendige Erde" (01/2018)